Zukunftsmusik Modulbau?
Die Schweiz ist Vorreiter wenn es um nachhaltige Ansätze im Modulbau geht. Dieses Konzept wird längst nicht nur für temporäre Gebäude eingesetzt sondern wird als Zukunftsprinzip für Hoch- und Tiefbau gefördert.
Wie unterscheidet sich die modulare Bauweise zur klassischen Bauweise? Durch ihre räumlichen Schnittstellen. Verschiedene Module interagieren über diese Schnittstellen und können ganz einfach ausgetauscht werden – damit sind sie multifunktionsfähig und funktioniert an mehr als nur einem Ort. Strukturen können im Werk vorgefertigt werden und auf der Baustelle vor Ort montiert werden. Dies hat zum Vorteil, dass die Bauzeit verkürzt und Produktionskosten vergünstigt sind.
Historisch betrachtet gibt es das modulare Bauen schon seit langem. Doch bis vor nicht all zu langer Zeit wurde das Bauen mit Modulen mit grauen Containern als Übergangs- oder gar Notlösung assoziiert und konzipiert. Ziel war es, schnell und kostengünstig Lösungen für z.B. Asylzentren oder Schulen zu finden.
Nachhaltigkeit
Mit der Energiestrategie 2050 hat das Streben nach einer ökologischen und nachhaltigen Zukunft längst begonnen. Modulare Gebäude haben an Qualität und Image gewonnen und werden längst nicht mehr als nur temporäre Gebäude genutzt. In Amsterdam zum Beispiel wurde ein vollständig recycelbares Studentenwohnheim mit 800 Wohneinheiten, 1200 Fahrradstellplätze, einen Basketballplatz auf dem Dach und einer integrierten Arztpraxis gebaut. Dieses Gebäude soll in 10 Jahren demontiert und umgebaut werden. Bei den Modulbauten ist nicht nur die Verwendung hochwertiger, natürlicher Baustoffe sowie die Möglichkeit das gesamte Gebäude zu recyceln wichtig sondern auch der ganzheitlicher Ansatz dahinter.
Die Schweiz an vorderster Front
Die Schweiz steht bei der Entwicklung solcher Konzepte ganz vorne. Bei einem Solar Decathlon Wettbewerb in Denver (USA) hat ein schweizer Team sich den ersten Platz gesichert. Die teilnehmenden Teams wurden beauftragt ein Solarhaus zu bauen. Ausgezeichnet wurde die beste Kombination aus Design, intelligenter Energieerzeugung, Marktpotenzial sowie Energie- und Wassereffizienz. Die schweizer Studenten überzeugten die Jury mit einer modularen Holzkonstruktion namens «NeighborHub» welche als Treffpunkt konzipiert wurde. Für das Team war es wichtig zu zeigen, dass es in der Schweiz nicht nur um energieeffizientes Bauen geht, sondern auch um die wirtschaftliche Nutzung von Flächen.