IKEA untersucht die Zukunft des städtischen Lebens

Juni 17, 2019

Bekannt für einfache, gut gestaltete Möbel, plant IKEA das DIY-Modell auf eine viel größere Dimension auszudehnen: ganze Stadtzentren. Bei der jährlichen Veranstaltung Democratic Design Days, stellt IKEA seine kommenden Marken und Kooperationen vor – in diesem Jahr mit The Urban Village Project, einer Zusammenarbeit zwischen SPACE10 und EFFEKT Architects. Nach zwei Jahren Forschung veröffentlicht SPACE10 (das globale Forschungs- und Designlabor von IKEA) die Vision wie wir unsere Häuser, Viertel und Städte neu gestalten, bauen und teilen können.

Angesichts der wachsenden Wohn- und Umweltkrisen zielt das Projekt darauf ab lebenswertere, nachhaltigere und bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Die rasante Urbanisierung, eine alternde Bevölkerung, soziale Isolation, Klimawandel und der Mangel an erschwinglichen Wohnungen deuten darauf hin, dass wir unseren Umgang mit Städten und dem städtischen Leben überdenken müssen.

Mit dem übergeordneten Ziel, unsere Lebensqualität zu verbessern, verfolgt das Urban Village Project einen mehrsichtigen Ansatz. Wohngemeinschaften bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten für verschiedene Familientypen und Lebenssituationen: Von einer Einzelperson über eine Gruppe von Mitbewohnern bis hin zu Mehrgenerationenfamilien ist das Wohnen so konzipiert, dass es innerhalb eines modularen Bausystems anpassbar ist.

Unter der Marke IKEA sind die Häuser so konzipiert, dass sie für eine spätere Wiederverwendung und Wiederverwertung demontiert werden können. Mit einer nachhaltigen und CO2-reduzierenden Bauweise werden die Gebäude aus Kreuzschichtholz gebaut. Diese hochwertigen Wohnungen hätten Zugang zu gemeinsamen Diensten und Einrichtungen sowie zu einer digitalen Schnittstelle für die tägliche Verwaltung.

Nicht nur das Design und der Bau von Städten wird neu konzipiert, sondern auch die Finanzierung und Entwicklung der Städtebildung. Um einen niedrigeren Marktzugang zu schaffen, wird die Zusammenarbeit mit Langzeitinvestoren angesterbt um den Bau zu finanzieren. Gemeinschaftliche Grundstücksstiftungen und ein genossenschaftliches Wohnungswesen würden auch den Markteintritt preiswerterer Wohnungen fördern und die Interessen der Gemeinschaft sichern.

Heute sind wir mitten in einer globalen Immobilienkrise mit einer scheinbar unerreichbaren Anzahl von erschwinglichen Wohneinheiten im Bedarf.  1,5 Millionen Menschen ziehen jede Woche in die Städte, was bedeutet, dass es in etwas mehr als zehn Jahren voraussichtlich 1,6 Milliarden Menschen an bezahlbaren und sicheren Wohnungen mangeln wird. Auch die bestehenden Ballungsräume sind knapp – etwa 40% der Fläche, die bis 2050 urbanisiert werden muss, existiert noch nicht.